„Digitalisierung funktioniert für uns nicht“. Ein Satz, den wir alle schon häufig hören durften. Dabei begeistern uns die digitalen Champions wie Airbnb, Uber, Spotify und andere tagtäglich und revolutionieren dabei ganze Märkte. Ihre heutige Größe und Marktmacht überschatten dabei das, was ihren Erfolg ursprünglich erschaffen hat: die Evolution vom Produkt zum Service.
Doch gehen wir gemeinsam einen Schritt zurück. Dahin, wo Erfolgsgeschichten beginnen. Im Kopf eines Menschen. Genauer gesagt, in dem von Daniel Ek, Gründer und CEO des Milliarden-Unternehmens Spotify.
Auch Daniel Ek wird 2006 bei der Gründung von Spotify nicht geahnt haben, dass er den ganzen Musik–Markt nachhaltig verändert.
»I’m not an inventor. I just want to make things better.«
Daniel Eck
Für Menschen, die noch nie von Spotify gehört haben, das Nötigste in Kürze: Spotify ist ein Musik–Streaming–Dienst, welcher Künstler:innen und ihre Zuhörer:innen zusammenbringt. Die Idee ist simpel und genial zugleich: Jedes Lied und jede/r Interpret:in sind auf einer Plattform, die zu jederzeit und an jedem Ort abgerufen werden kann. Je mehr Nutzer:innen, umso mehr Zuhörer:innen erreichen die Künstler:innen. Je mehr Künstler:innen, umso eher kann jeder Musikwunsch der Nutzer:innen erfüllt werden. Wer nicht selbst zahlen will, hört Werbung. Wer keine Werbung hören möchte, wird Abonnent:in. So baut es sich immer weiter auf und befruchtet sich gegenseitig. Doch im Kern versteckt sich der simple Gedanke, etwas einfach zu machen, etwas besser zu machen.
„I‘m not an inventor. I just want to make things better." — und das hat Daniel Ek für Millionen musikbegeisterte Abonnent:innen geschafft. Denn immer und überall das Lied zu hören, was man gerade möchte, war früher schlicht unvorstellbar. Für die heutige Generation Z muss es ein belustigender Gedanke sein, seine Lieblingssongs aus dem Radio auf Kassette aufzunehmen oder stundenlang in CD–Läden nach dem neusten Album zu stöbern. Auch das Aufkommen des ersten MP3–Fomats in den 90er Jahren, brachte nicht den erhofften positiven Wandel. Zwar konnten sich Zuhörer:innen an mehr Mobilität erfreuen, aber für die Musikindustrie brachte dies lediglich einen rasanten Anstieg an Raubkopien mit sich. So lag die Musikindustrie zur Jahrtausendwende am Boden – denn niemand wollte mehr zahlen. Und selbst Apple persönlich schaffte mit iTunes keine große Wende für die Musikindustrie. Denn das Produkt blieb das Produkt – lediglich digital und natürlich legal. Überzeugen konnte es dennoch nicht.
Diese Evolution vom Produkt zum Service hat nicht nur Spotify erfolgreich gemacht
2008 zeigt Spotify, dass es so nicht sein muss. Anstatt eines einzigen Produktes haben sie ihren Abonnenten etwas darüber hinaus geboten: einen Service. Vereinfacht gesagt erfüllen sie dadurch nicht den einen Wunsch der Kund:innen, sondern geben ihnen selbst die Flexibilität sich all seine Wünsche zu jeder Zeit, an jedem Ort und nach seinen Vorstellungen selbst zu erfüllen. Diese Evolution vom Produkt hin zum Service hat nicht nur Spotify erfolgreich gemacht. Airbnb, Uber, Tier und viele weitere Erfolgsgeschichten zeigen, dass der Weg noch lange nicht zu Ende ist. Denn in unserem digitalen Zeitalter sind Kundenwünsche individueller und anspruchsvoller denn je. Das gefällt nicht jedem – aufhalten lässt sich diese wachsende Erwartungshaltung jedoch nicht.
Digitalisierung funktioniert bei uns nicht! Das haben Taxiunternehmen, Musiker:innen und Hotelier:innen lange gedacht. Und siehe da, sie lagen falsch. Denn die digitalen Champions machen vor, was andere Branchen endlich begreifen müssen. Es geht nicht um die Digitalisierung jedes Geschäfts, es geht um die Evolution hin zum Service. Mehr Flexibilität und Individualität für jeden.